Geschichte: Die
ersten Hefte
Zu Zeiten der ersten
Hefte war EMBs Kasse noch sehr leer - Kostenminimierung war
angesagt. Man stelle sich vor:
1979: Kein Internet, kein Fax, kein PC. Zeichnungen entstanden
mit Rotring-Tuschefüllern auf Zeichenfolie, vulgo
Pergamentpapier.
Größte Investition: eine Schreibmaschine.
Wichtigster Helfer: der Copyshop um die Ecke.
Informationstransport: die Deutsche Bundespost, gern auch (wegen
der schonenderen
Behandlung) per Wertpaket. |
Blocksatz
"zu Fuß"
Wie erstellt man
eine Heftseite im Blocksatz ohne Open Office oder WinWord? Man
glaubt es nicht: "Meine Frau hat Zeile für Zeile die
Anzahl der Buchstaben ausgezählt und dann schummelte sie zusätzliche
Leerzeichen zwischen die Wörter einer Zeile, um die Zeilen für
den Blocksatz auf die gleiche Länge zu bringen.",
berichtet Wolfgang Ehlers. Ein, zwei Tippfehler pro Seite wurden
mit TippEx korrigiert, ab dem dritten hieß es: Ab auf den Müll,
noch einmal von vorn. Da verwundert es nicht weiter, dass Text
und Zeichnungen mit Schere und Klebestift montiert wurden.
Nun war eine
komplette Heft-Herstellung bei einer Druckerei nicht bezahlbar.
Daher nahmen die EMB-Redakteure auch wesentliche Teile der
Herstellung auf sich. Die Umschläge und Fotoseiten wurden teuer
auf Kunstdruckpapier gedruckt, Text und Zeichnungen billiger
hergestellt. Alles sammelte sich stapelweise im Redaktionsbüro
(einem geeigneten Tisch bei einem der Redakteure). "Wir
sind dann wie bei der "Reise nach Jerusalem" um den
Tisch gelaufen, um von jedem Stapel ein Blatt zu nehmen.",
so Christoph von Neumann. Hier kann das Wort vom
"Zusammentragen" der Publikation wörtlich genommen
werden.
Bindung für die
Ewigkeit, geradezu liebevoll gemacht
Die Null-Nummer, das
Heft 1 von EMB, war noch auf einem Textilband zusammengeklebt
worden. Wie sich schnell zeigte, war diese Bindung dem täglichen
Gebrauch nicht gewachsen.
Die einzelnen
Lose-Blatt-Hefte bekamen daher ab Heft 2 zwei Klammern knapp am
linken Rand eingetackert. Hans-Jürgen Begau berichtet:
"Diese mussten, damit die Hefte optisch einwandfrei und überhaupt
erst stapelbar wurden, nun einzeln mit einer Kombizange platt
gedrückt werden". Um die Klammern abzudecken, erhielt
jedes einzelne Heft zwei Markierungspunkte auf die Vorderseite
gepiekt, an denen sich ein schwarzes Rückenband, von einer
langen Rolle abgelängt, zu orientieren hatte. Als exakt
passende Arbeitsgrundlage für das Ablängen musste die
Seitenscheibe einer "Ente", dem berühmt-berüchtigten
Citroen 2CV, her halten. "Schließlich haben wir nach dem
Umfalzen des Bandes die Ecken noch mit der Nagelschere glatt
geschnitten", betont Wolfgang Ehlers.
Fünf Hefte in
einem Jahr |
Der Kleberücken EMB 1
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Besser: Rücken ab EMB 2 |