EISENBAHN UND MODELLBAU

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T3:2008 - Optik und Maße der neuen Fleischmann-T3 (89 7498 der DRG, Katalog-Nr. 401001)
(von Herbert Haun, 04.2008)

Als Fleischmann im Vorgriff zur Spielwarenmesse in Nürnberg im Januar 2008 eine DRG-Version der altbekannten pr. T3 nach Musterblatt III-4p (1. Ausgabe) mit der bereits schon einmal verwendeten Loknummer 89 7462 ankündigte, war mancher Interessent, der diese Lok bereits sein Eigen nannte, enttäuscht.

Nun ist das Modell im Handel für knapp 200 Euro zu haben - und hat eine neue Nummer erhalten. Die Signale aus Leserbriefen und Foren hat Fleischmann also vernommen und umgesetzt, danke schön!

Über das Vorbild habe ich leider nicht viel herausbekommen, und vor allem auch keine Fotos gefunden. Daher können wir über die Richtigkeit der Anordnung der Details hier auch keine Aussagen machen.

Die 89 7498 gehört zu den letzt gebauten T3 und wurde 1906 von Orenstein & Koppel in Berlin Drewitz mit der Fabriknummer 2014 gebaut, zusammen mit der 2011 bis 2013.

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Die Lok ging als 6206 Magdeburg bei der Königlich Preußischen Eisenbahnverwaltung in Betrieb. Bei der Umzeichnung nach Gründung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft erhielten sie und ihre beiden "Geschwister" mit den Fabriknummern 2011 und 2013 die Loknummern 89 7496 bis 89 7498. Die Fabriknummer 2012 scheint nicht mehr umnummeriert worden zu sein. 1945 war die 89 7498 ebenso wie ihre beiden Schwesterloks weder im Bereich der DB noch der DR zu finden.

Interessant übrigens, dass an die Königlich Preußische Eisenbahnverwaltung immerhin 52 Maschinen nach Musterblatt III-4p geliefert wurden. Gegenüber den 1.263 Maschinen der Musterblätter III-4e in den verschiedenen Ausgaben ist das allerdings verschwindend wenig. Kein Wunder, dass nur 89 7462 bis heute "überlebt" hat.

Wenn man nur die Lieferungen von Orenstein & Koppel anschaut, dann ist dort das Verhältnis von 34 Loks nach MIII-4e und 17 Loks nach MIII-4p schon etwas ausgewogener.

Die "dicke" T3 nach MIII-4p ist übrigens im wesentlichen nur von Orenstein & Koppel und von Hagans gebaut worden, 10 weitere Loks von Freudenstein. Immerhin 42 Maschinen (die 89 7457 bis 89 7498) wurden noch umgezeichnet.

Die T3 nach Musterblatt III-4p hat zwar einen höheren Rahmen und eine höhere Kessellage als ihre Vorgängerbauart, aber der Kessel selbst ist baugleich und war tauschbar.

Diese Informationen stammen aus dem Buch 

Moll / Wenzel: Die Baureihe 89.70
EK-Verlag Freiburg 1981, ISBN 3-88255-189-5

Das Buch ist gelegentlich zu heftigen Preisen antiquarisch noch zu haben. Eine Neuauflage ist leider (noch?) nicht im Handel.

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Da das Musterblatt eine echte Ansicht nur von der Lokführer-Seite zeigt und die Vorder- und Rückansicht Schnitte sind, ist ein Vergleich der Details der Musterzeichnung mit den des Modellfahrzeugs auch nur eingeschränkt möglich.

In der Seitenansicht fällt auf, dass die Fleischmann-Lok über eine Luftpumpe auf der Lokführerseite und über Bremsluftkessel beidseits unter den Führerhausseiten verfügt. Das ist plausibel; wurde zu Zeiten der KPEV nur mit der Wurfhebelbremse rangiert, so ist anzunehmen, dass die Maschine am Ende ihrer Einsatzzeit noch mit einer Druckluft-Bremseinrichtung ausgerüstet worden ist. An der vorderen Pufferbohle ist das Untersuchungsdatum 20.05.1930 angeschrieben. Der Bauzustand stellt also die Verhältnisse der dreißiger Jahr dar.

Weiter wirkt die Lok in der Seitenansicht unter den Pufferbohlen nicht so "luftig" wie das Vorbild in der Musterzeichnung, da dort die Kupplungs-Normschächte unterwegs sind.

In der Frontansicht fällt der fehlende Rangierertritt nebst Griffstange auf. Der Tritt ist dem Schwenkbereich der Kurzkupplungs-Kulisse geopfert worden, zugleich sind die Nachbildungen der Bremsluftschläuche sehr, sehr weit nach außen gerückt.

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optimal für 1024 x 768 Pixel - webmaster - Letzte Änderung 20.04.2008